Wie nimmt man den Islam an – und was bedeutet das wirklich?

Den Islam anzunehmen bedeutet mehr als eine bloße Veränderung der Religionszugehörigkeit – es ist eine innere Transformation, ein bewusstes Erkennen und Anerkennen der Wahrheit. Kein Priester, keine Institution und keine komplizierten Rituale stehen dazwischen; es gibt nur dich und Allah.

Der Weg beginnt mit einem Satz, der alles verändert:
„Ashhadu an lā ilāha illa-llāh, wa ashhadu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasūluhu“
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.“

Das Glaubensbekenntnis im Islam kannst du dir unten auf dieser Seite anhören.

Doch mit dieser Entscheidung taucht oft eine Frage auf: Wird das Leben nun überwältigend? Bedeutet der Islam unzählige Verpflichtungen, die den Alltag erdrücken?

Christentum und Islam: Zwei Wege, zwei Lasten?

Viele, die vom Christentum kommen, sehen den Islam zunächst als „streng“ an. Im Christentum ist der Glaube oft abstrakt – die Rettung durch Jesus, der Verzicht auf Sünden, aber keine klaren, täglichen Pflichten. Der Islam dagegen hat fünf Gebete am Tag, Fasten, Almosen – er fordert, aber er strukturiert.

Lesetipp:  amazon bestellungen werden nicht angezeigt 2022

Doch hier liegt ein Missverständnis: Ist der Islam wirklich fordernder? Oder ist er nur präziser?

Im Christentum erwartet man, dass man ein guter Mensch ist – aber was bedeutet das genau? Wie oft soll man beten? Wie soll man spenden? Der Islam gibt darauf klare Antworten; er nimmt dem Gläubigen die Unsicherheit und überlässt ihn nicht einer schwammigen Selbstinterpretation.

Das Gebet – Pflicht oder Befreiung?

Fünf Gebete am Tag: Für manche klingt das nach einer gewaltigen Verpflichtung. Doch sind sie eine Last – oder eine Unterbrechung, die den Tag in sinnvolle Abschnitte gliedert?

Das erste Gebet, Fajr, vor Sonnenaufgang – ein Moment der Ruhe, wenn die Welt noch schläft. Dann Dhuhr am Mittag; ein Innehalten inmitten der Betriebsamkeit. Asr am Nachmittag, wenn der Tag sich dem Ende neigt. Maghrib bei Sonnenuntergang; das Licht vergeht, die Dankbarkeit bleibt. Isha am Abend, wenn die Stille wiederkehrt.

Das Gebet ist nicht nur Pflicht – es ist ein System, das den Tag in Abschnitte teilt, Pausen der Reflexion schafft und den Fokus immer wieder zurück auf das Eigentliche lenkt.

Lesetipp:  logitech tastatur-sprache umstellen

Verpflichtungen – oder ein Weg zur Klarheit?

Zakat – die Pflicht zur Almosengabe. Manche sehen sie als finanzielle Belastung; in Wahrheit ist sie eine Reinigung des Reichtums und eine Garantie, dass kein Bedürftiger vergessen wird.

Ramadan – ein Monat des Fastens. Außenstehende sehen Entbehrung, doch Muslime erfahren eine geistige Reinigung, die den Wert von Nahrung, Geduld und Hingabe völlig neu definiert.

Die Pilgerfahrt nach Mekka – ein gewaltiger Akt der Hingabe, aber nur für die, die dazu finanziell und gesundheitlich in der Lage sind.

Jede Verpflichtung des Islam ist nicht willkürlich; sie dient einem Zweck, einer spirituellen und praktischen Harmonie.

„Habe ich noch Zeit für anderes?“ – Die Angst vor dem Verlust der Freiheit

Die größte Befürchtung: Wird der Islam meinen Alltag verschlingen? Wird es nur noch um Gebete und Verbote gehen?

Doch was bedeutet Freiheit wirklich? Ist sie grenzenloses Tun und Lassen – oder ist wahre Freiheit nicht vielmehr die bewusste Wahl für das Richtige?

Muslime arbeiten, studieren, gründen Familien, reisen, genießen Kunst und Natur. Der Islam fordert kein Mönchstum; er strukturiert, aber er begrenzt nicht. Er setzt Maßstäbe, aber er nimmt nicht die Freude am Leben.

Lesetipp:  So wichtig sind Schutzbrillen beim Heimwerken

Warum sich viele erst nach der Annahme des Islam wirklich „frei“ fühlen

Die Regeln des Islam erscheinen von außen wie Begrenzungen – doch für viele, die ihn annehmen, sind sie ein Befreiungsschlag. Keine inneren Widersprüche mehr; keine Unsicherheit, was richtig oder falsch ist.

Man weiß, warum man betet. Man weiß, wofür man lebt. Man weiß, was nach dem Tod kommt.

Diese Klarheit ist es, die viele als das größte Geschenk empfinden – größer noch als alle theologischen Argumente.

Der erste Schritt – und was danach kommt

Den Islam anzunehmen ist einfach. Es ist ein Satz – und eine Überzeugung, die bereits im Herzen gereift ist.

Doch dann beginnt der eigentliche Weg: lernen, wachsen, sich entwickeln. Schritt für Schritt. Niemand wird sofort perfekt beten. Niemand kennt sofort alle Regeln. Aber Allah erwartet keine Perfektion – nur den aufrichtigen Willen.

Und mit jedem Gebet, mit jeder Handlung wächst die Erkenntnis: Der Islam ist nicht zu viel. Er ist genau genug.

Schreibe einen Kommentar